9/01/2013

Der Herodes-Killer von Mark Roberts

 
Titel: Der Herodes-Killer
Originaltitel: The Sixth Soul
Autor: Mark Roberts
Reihe: -
Verlag: Rowohlt
Seitenanzahl: 384 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 3499259729






INHALT
Eine schreckliche Mordserie erschüttert London: Fünf Frauen wurden entführt. Der unbekannte Herodes-Killer macht Jagd auf schwangere Frauen. Er entnimmt ihnen den Fötus und bewahrt ihn unverletzt auf. Den entleerten Bauch der toten Frauen füllt er mit Steinen und legt sie dann in bestimmten Gebieten in London ab und wartet, bis sie gefunden werden. Die Ermittler schließen satanische und okkulte Motive aus doch dann bekommt der leitende Inspector Rosen einen wichtigen Anruf: Father Flint - ehemaliger Berater im Vatikan behauptet der Herodes-Killer habe ein Vorbild im 13. Jahrhundert. Dieser Mann hat auf die gleiche Weise gemordet. Die beiden Verbrecher trennt nur ein Unterschied - der Mann aus der Vergangenheit ermordete sechs Frauen. Der Herodes Killer hat erst fünf auf dem Gewissen. Nun sind sich die Ermittler endgültig sicher, dass es noch ein letztes Opfer geben wird und müssen so schnell wie möglich handeln - sonst ist alles zu spät...

SCHREIBSTIL
Mark Roberts Schreibstil ist teilweise düster und geheimnisvoll, teilweise auch verwirrend. Am Anfang wird man sofort mit haufenweise amerikanischen Namen bombardiert. Für jemanden, der so etwas nicht gewöhnt ist, wird es richtig schwer, alle auseinanderzuhalten. Richtig flüssig ließ sich das Buch nicht lesen. Erst zum Ende hin wurde es etwas schneller und spannender. Der allwissende Erzähler lässt gut in die verschiedenen Geschichten der Charaktere einblicken und beschreibt sie genau und präzise. Die Erzählweise ist mal hektisch, mal lahm, mal ruhig und mal rasend.

MEINE MEINUNG
Dieses Buch war mein erster richtiger Thriller - würde ich sagen - und groß auf den Geschmack auf dieses Genre hat es mich leider nicht gebracht.

Die Geschichte entwickelt sich in kleinen Schritten zu einem spannenden Erlebnis. Anfangs konnte man wirklich gut in die "Vorgeschichte" hineinkommen und sich mit dem Fall richtig auseinandersetzen. Später wurden die Verstrickungen noch ein wenig spannender und ich wollte unbedingt wissen, was diese ganzen kleinen Geschichten miteinander zu tun haben. Trotzdem gab es zwischendurch Passagen bei denen ich das Buch fast weglegen wollte, weil es so langweilig wurde. Es gab mehrere langatmige Stellen und ich bin am Ende aber schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass Ermittlungskrimis - ja, ich sage bewusst Krimi, denn dieser sogenannte "Thriller" gehört nicht annähernd in dieses Genre! - eindeutig nicht mein Fall sind! Wie gesagt: Für den Begriff Thriller reicht die Spannung in diesem Buch ganz und gar nicht aus, weil viel zu oft die Langweile in den Vordergrund getreten ist. Wirklich mitreißend war es also auf keinen Fall.

Deshalb finde ich auch, passt das Cover perfekt zum Buch. Nicht wirklich gruselig - vielleicht ein wenig düster aber auch sehr dezent gehalten. Das englische Cover sieht mit dem Blut und den Kerzen da schon viel mörderischer aus, was nicht wirklich dem Inhalt des Buches entspricht (Stellt euch vor die Engländer / Amerikaner kaufen dieses Buch und erwarten einen blutigen Thriller und werden dann von so etwas enttäuscht...). Danke also an die Umschlaggestaltung!

Inspector Rosen würde ich jetzt einfach ganz kühn als Hauptcharakter festlegen. Er ist die wichtige Person, die in diesem Fall alles in der Hand hat und der sich gegen seine andere Kollegen durchsetzen muss, die ihm immer sagen, dass sie keine Lösung in dem Fall finden und auch nicht immer auf seiner Seite stehen. Außerdem gibt es da noch eine besondere, andere Verbindung zum Fall, aber die möchte ich hier nicht verraten. Leider konnte ich mich nicht wirklich in ihn hineinversetzen. Er wurde so leicht beschrieben und als Leser hatte man das Gefühl, als wolle der Autor nicht, dass man eine richtige Beziehung zu ihm aufbauen kann und ihm eher mit Distanz begegnet. Seine Gefühle und Gedanken kommen kaum zum Vorschein - als Inspector vielleicht auch ganz nützlich, aber nicht gerade schön für den Leser. Ich hätte mir gewünscht, mehr Anhaltspunkte zu finden, dass man ihn irgendwie symphatisch finden könnte oder sich auch nur irgendeine Meinung zu ihm bilden kann, stattdessen bleibt man über ihn den meisten Teil des Buches im Dunkeln. 
Genauso wenig wie zu Inspector Rosen kann man zu Father Flint sagen, deshalb lasse ich diese wichtige Person ausnahmsweise hier einmal außen vor.

Rosens Kollegen machen ihm das Leben schwer und es gibt nur Wenige, die wirklich zu ihm halten und ihn mit aller Kraft unterstützen. Bei den anderen kommt es eher so rüber, als wollten sie gar nicht, dass der Fall aufgelöst wird, was im Buch gekonnt Verwirrung gestiftet hat und im Leser oft einen anderen Verdacht aufkeimen lässt, wer der Verbrecher sein könnte.

FAZIT
Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die - wie ich - schwache Nerven haben und von blutigen Thrillern immer abgeschreckt werden. Dieses Buch ist garantiert etwas für euch, denn eure Nerven werden nicht wirklich in Anspruch genommen und belastet! Spannung, die sich Stück für Stück aufbaut und die sich wechselnden Verdächtigungen sind Pluspunkte. Die Charaktere könnten noch mehr ausgeschmückt werden und so geschrieben werden, dass man auch eine - egal welche - Beziehung zu ihnen aufbauen kann. 

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